Werner Pfitzenmeier über die Zukunft und Ziele seiner Unternehmensgruppe

Was kann man auf 130.000 qm machen? Entweder rund 18 Fußballplätze bauen oder eben 51 Fitness-, Wellness- und Gesundheitsanlagen entwickeln, wie es die Unternehmensgruppe Pfitzenmeier allein in der Region Rhein-Neckar getan hat. Werner Pfitzenmeier spricht im Interview über dessen Zukunftspläne bis zum 50. Firmenjubiläum im Jahr 2028 und darüber hinaus.

Ende Oktober 2024 wurde als neueste Anlage der Gruppe mit einem Investitionsvolumen von 11,8 Millionen Euro in Wiesloch der dortige Premiumclub eröffnet. In zentraler Innenstadtlage bietet die Anlage auf 3.500 m² großzügige Kraft-, Cardio- und Functional-Trainingsmöglichkeiten, einen abwechslungsreichen Kursplan sowie vielfältige Wellnessangebote und verfügt über ein eigenes Parkhaus.

Gegründet 1978 hat Namensgeber Werner Pfitzenmeier ein Unternehmen aufgebaut, das noch immer vollständig im Familienbesitz ist und in dem 2.500 Menschen arbeiten und 176.000 Menschen trainieren. Nach Mitgliedern liegt die Gruppe damit in den Top 10 in Deutschland. Dabei ist national einmalig, dass ein Anbieter in seinem regionalen Markt mit einer so großen Anzahl an Anlagen vertreten ist und mit verschiedenen Marken wie den Premiumclubs und Ressorts, VeniceBeach sowie FitBase alle Marktsegmente von Discount bis Premium besetzt. Ergänzt wird das Unternehmensangebot durch die IFAA, eine eigene Akademie zur Aus- und Weiterbildung.

Das Unternehmen unterscheidet sich in seiner regionalen Expansion, aber auch den Investitionen in Standorte deutlich von anderen Anbietern und ist weit entfernt von der verbreiteten Maxime des möglichst assetfreien Geschäftsmodells und dem Fokus auf einen schnellen (Weiter-)Verkauf. Beim Wachstum setzt Pfitzenmeier sowohl auf Neuentwicklungen als auch Übernahmen und unterhält dazu eine eigene Planungsabteilung mit 18 Mitarbeitern.

Aktuell sind so bereits weitere rund 30.000 m² oder eben vier Fußballfelder an Fitness- und Wellnessflächen in der Entwicklung, für die schon Grundstücke gesichert worden sind und in die das Unternehmen in den kommenden drei Jahren ca. 50 Millionen Euro investieren wird.

 

Interview mit Unternehmensgründer Werner Pfitzenmeier
 
Niels Gronau: Wie schaffen Sie es in einer kleinen Gemeinde wie jetzt Wiesloch, eine große Anlage im gehobenen Preissegment zu füllen?

Werner Pfitzenmeier: Wir haben dort einen absoluten Premiumclub in bester Lage im Zentrum geschaffen, mit direktem Zugang und einem eigenen Parkhaus. Nach dem Umzug haben wir mit Vorverkauf und Eröffnungswochenende die 3.500 Mitgliedermarke überschritten. Aber dieser Erfolg ist ganz sicher auch unserer jahrzehntelangen Präsenz in unserer Region zu verdanken, durch die wir eine gewisse Bekanntheit aufgebaut haben, und wir arbeiten eng mit den unterschiedlichsten Akteuren vor Ort zusammen.

Niels Gronau: Die Anlage in Wiesloch hat ein Gesamtinvestment von 11,8 Millionen Euro. Wie rechnet sich das für Sie?

Werner Pfitzenmeier: Obwohl diese Anlage nur gemietet ist, wenn auch sehr günstig, haben wir hier sicher einen verhältnismäßig hohen Betrag investiert. Allerdings stecken in diesem nicht nur die üblichen Ausbaukosten, sondern wir haben für den Club beispielsweise ein eigenes Parkhaus mit über 300 Stellplätzen realisiert. Grundsätzlich investieren wir aber gerne auch in die Immobilie selbst und halten diese bei etwa 80 % unserer Anlagen.

Früher sagten mir Immobilieninvestoren immer, dass sie uns die Anlagen so nicht bauen können, da sie dann ja nicht mehr anders nutzbar wären. Daraufhin haben wir es eben selbst gemacht. Auf der Finanzierungsseite bringen wir heute natürlich einen gewissen Eigenanteil ein und arbeiten am liebsten mit den lokal ansässigen Banken zusammen, wie im aktuellen Fall der Volksbank Wiesloch, mit der wir in enger Abstimmung dieses große Investment gestemmt haben.

Niels Gronau: Warum haben Sie nie den Schritt über die Grenzen der Region hinaus gewagt? Was sind die Ziele Ihrer Expansion?

Werner Pfitzenmeier: Unsere Philosophie war immer, wir kommen aus und bleiben in unserer Region rund um unseren Unternehmenssitz in Schwetzingen. Wir wollen, dass unsere Kunden in einem Radius von 80 Kilometern binnen 20 Minuten immer eines unserer Studios erreichen können. Schon heute sind wir für unsere 176.000 Mitglieder an 51 Standorten vertreten und haben bereits weitere 30.000 m² in der Entwicklung.

Auf der Personalseite fällt es uns hier viel leichter, Mitarbeiter zu finden und ihnen vor allem eine naheliegende Perspektive in unserem Familienunternehmen zu geben, in dem wir zum Teil schon mehrere Generationen beschäftigen.

Aber auch in unserer Region ist immer Bewegung drin und neue Anbieter wollen, wie aktuell speziell in Heidelberg, zu uns kommen. Für mich ist es dabei wie im Sport: Der Leistungssportler braucht die Herausforderung, um sich weiterzuentwickeln. Allein in Heidelberg arbeiten wir derzeit an einem Venice Beach Supreme, einem XXL-FitBase sowie einem weiteren Pfitzenmeier Premium-Resort. Wir sind also vorbereitet.

Niels Gronau: Sie haben Ihren ersten Club damals auf 60 m² im Keller Ihres Elternhauses eröffnet und werden im Jahr 2028 den 50. Geburtstag Ihres Unternehmens mit dann wohl 160.000 m² feiern. Wie sieht die Zukunft bei Pfitzenmeier aus?

Werner Pfitzenmeier: Ich habe heute noch genauso viel Spaß und Energie wie am Anfang und es ging mir nie so gut wie jetzt. Wir haben die Strukturen und Prozesse in unserer Gruppe bis hin zu einem erfahrenen Management-Team um Geschäftsführer Alexander Pfitzenmeier, Geschäftsführer in der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier, und Jens Wallat, Prokurist in der Unternehmensgruppe Pfitzenmeier, so weit aufgebaut, dass ich nur noch in Teilen involviert bin und den Kopf frei für die wesentlichen Fragen habe.

Heute kann ich zudem viel einfacher neue Standorte realisieren, für die ich früher kämpfen musste. Es heißt nicht umsonst, schau dir seine Vergangenheit an, dann siehst du seine Zukunft, und wir blicken heute eben auf eine durchaus erfolgreiche Entwicklung zurück.

Es gibt noch immer so viele Möglichkeiten für neue Projekte, sodass wir noch lange nicht am Ende, sondern eher noch am Anfang sind. So werden wir in den drei Jahren bis zu unserem 50. Unternehmensgeburtstag noch 50 Millionen Euro in neue Anlagen investieren und wollen dann auch den 200.000. Kunden in unserer Unternehmensgruppe begrüßen.

Quelle: BODYMEDIA / edelhelfer
Bild: Unternehmensgruppe Pfitzenmeier

Jetzt für unseren Newsletter anmelden

... und immer informiert bleiben

  Ich bin damit einverstanden, dass mich der Betreiber und Herausgeber über ausgewählte Themen informieren darf. Meine Daten werden ausschließlich zu diesem Zweck genutzt. Insbesondere erfolgt keine Weitergabe an unberechtigte Dritte. Mir ist bekannt, dass ich meine Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen kann. Es gilt die Datenschutzerklärung, die auch weitere Informationen über Möglichkeiten zur Berichtigung, Löschung und Sperrung meiner Daten beinhaltet.

*) Pflichtfeld.